Umweltverbände unterstützen uns

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.:

„Flächen fürs Wohnen und zur Erholung zu schaffen, muss kein Konflikt sein. Was wir hier brauchen, sind kreative städtebauliche und architektonische Entwürfe, die die Aspekte Wohnen, Gesundheit und Klima klug verknüpfen. Grün- und Wasserflächen, Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung sind Ressourcen für Gesundheit und Klimaanpassung, die gleichzeitig für ein lebenswertes Wohnumfeld sorgen. Wir halten es nicht für sinnvoll, neuen Wohnraum gegen eine gesunde und sozialverträgliche Stadt auszuspielen. Wohnen und ein gutes Stadtklima sind zwei Seiten derselben Medaille. Daher muss bauliche Innenentwicklung immer auch mit der Sicherung von Baumbestand und Aufwertung von Grünflächen einher gehen.“


Johannes Bradtka, Vorstandsvorsitzender des Verein für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern (VLAB):

„Wir unterstützen ausdrücklich das Anliegen der Bürgerinitiative ´Erhalt der öffentlichen Grünanlage Adam-Berg-Straße´ und bitten die Stadt München, die städtische Grünanlage nicht der Bebauung preis zu geben sowie bei möglichen Kompromiss-Lösungen vor allem den alten Baumbestand vor Ort zu sichern. Grünflächen und hoch gewachsene Bäume sind für die Erholung der Anwohner unverzichtbar, fördern die biologische Vielfalt und verbessern das urbane Klima. Gerade in Zeiten der Erderwärmung ist es von größter Notwendigkeit, Baumbestand und städtische Grünanlagen zu erhalten. Auch die Corona-Krise zeigt uns doch allen eindringlich, welche große Bedeutung diese grüne Perlen für die Erholung der Menschen haben.“


Silvia Gonzalez, Leiterin Urbanes Grün bei Green City e.V.:

„Baumerhalt ist kein Nice-to-have: Pro Jahr gehen im München trotz Nachpflanzungen 2.500 Bäume durch Fällungen verloren. Bis ein neu gepflanzter Baum die CO2-Speicherkraft und den ursprünglichen Kühlungseffekt eines alten, ausgewachsenen Baumes erreicht, braucht es 80 – 100 Jahre. Wir erleben die Auswirkungen des Klimawandels in München bereits deutlich: die Jahresdurchschnittstemperatur lag in den vergangenen zwei Jahren 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel. Mit jedem gefällten Baum verschärft sich die Situation.“


Harry Neumann, Bundes- und Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI):

„Die Begehrlichkeiten nach immer weiteren Industrie, -Gewerbe- und Baugebieten können nicht hingenommen werden. Im Zeichen des Artensterbens, der fortschreitenden Lebensraumverluste und der Klimaveränderung ist das geplante Bauvorhaben völlig inakzeptabel. Daher ist es dringend geboten, klug und flächenschonend zu planen. In keinem Fall können Baumfällungen und die Versiegelung von für die Menschen und Natur wichtigen Grünanlagen aus reinen Profitinteressen hingenommen werden. Gerade in den stark wachsenden Städten muss der weitere Ausverkauf der Natur umgehend gestoppt werden, denn wir brauchen jeden Baum.“


Volksbegehren Naturrechte

Wir unterstützen das Anliegen zum Erhalt der Grünanlagen, weil hier eine Bürgerinitiative nicht einfach nur blockiert, sondern im Bezug auf ökologische, soziale sowie auch wirtschaftliche Belange bestrebt ist, eine Lösung im Sinne aller zu finden. Bei dem, was die ökologische Krise und in Folge auch der Klimawandel noch mit sich bringen wird, halten wir es für eine beispielhafte Initiative, die aufzeigt, wie wichtig es ist, detaillierte Lösungen mit der Wirtschaft zu entwickeln und zwar im Rahmen eine stringenten Definition von Nachhaltigkeit:

„Ökologische Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Notwendigkeit der menschlichen Zivilisation, im Einklang mit der Natur und den Ökosystemen zu leben, die das Leben auf dem Planeten ermöglichen und die menschliche Entwicklung unterstützen. In diesem Sinne muss eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung des Menschen die Ökosysteme schützen, die die Grundlage für das Gedeihen jeder Form von Leben (menschlich, tierisch und pflanzliche) auf dem Planeten darstellen.“ (Prof. Massimiliano Montini)


Leonhard Balz, Aktivist & Organisator bei Fridays for Future München

„Jeder gefällte Baum beschleunigt die Klimakrise. Wir müssen der Natur Platz lassen, um selber auf Dauer Platz in dieser Welt zu haben. Dazu gehört in unserer Stadt ganz elementar der Schutz von Baumbestand und von öffentlichen Grünanlagen – für das Klima wie auch als Ausgleichsräume für die Menschen in den jeweiligen Stadtvierteln.“


Dr. Irene Frey-Mann, erste Vorsitzende LBV, Kreisgruppe München

„München ist die am meisten versiegelte Großstadt Deutschlands. Als Vorsitzende des LBV in München wünsche ich mir deshalb Rücksichtnahme auf die noch verbliebenen öffentlichen Grünanlagen und den schützenswerten Baumbestand. Sie sind nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für die Lebensqualität der Anwohner von immens wichtiger Bedeutung.“


Franz Kudorfer, BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Vorsitzender der Ortsgruppe München-Ost

„Bäume sind von essenzieller Bedeutung für ein gesundes und erträgliches Stadtklima, insbesondere in Zeiten global steigender Temperaturen, die wir auch bei uns deutlich wahrnehmen können. Die Bilanz in München ist erschreckend: es gehen pro Jahr mehr als 2000 Bäume auf Privatgrund durch genehmigte Fällungen verloren. Nachpflanzungen auf öffentlichem Grund können das bei weitem nicht ausgleichen. Da wäre es ein fatales Signal der Stadt eine Fläche mit altem Baumbestand einer privatwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen.“

https://muenchen-ost.bund-naturschutz.de/brennpunkte-vor-ort/ramersdorf-perlach#c142225